Gekauft, nicht weil sie mir gefallen, sondern einfach nur, weil sie mit in der Reihe standen. Andere scheinen sie zu benutzen, also nehme ich sie mit. Nun stehen sie da und sind immer noch versiegelt: Drei Farben Braun. Ich empfinde sie als häßlich.
Also wird es heute um das gehen: Bewusst anfassen, was einem nicht zusagt. Mischstudien verteilen sich quer über das Blatt. Mein Verstand sagt: Es sind Erdtöne. Also: Wieder eine Landschaft? Meiner Kreativität fällt dazu nichts ein, außer: Wenn schon hässlich, dann auch richtig. Und also greife ich zu Schwarz. Die Abwesenheit von Licht. Ich habe fünfmal überlegt, ob ich die Flasche auch in den Einkaufskorb lege. Am Ende gewann mein Ordnungssinn: Der Wunsch, alle Farben in einer Reihe auf meine Fensterbank stellen zu können. Da darf Schwarz nicht fehlen. Es gehört zur Welt mit dazu.
Es entsteht ein schwarzer Balken. Nicht auszuhalten – so eine krasse Grenze. Weiß als Gegenspieler macht es nicht wirklich erträglicher. Also entstehen Verläufe, bis alles mit etwas anderem vermischt ist. Oh, ein Horizont. Weiter verwischen. Ein unfertiges Bild. Vor mir befindet sich eine leere Projektionsfläche, auf der alles Mögliche platziert werden könnte. Das überlasse ich der Fantasie und lege die Pinsel ins Wasser.