Einen Stern gebären

Es gibt verschiedene Arten, sich Bewegungen vorzustellen. Eine Variante ist die des Ausdehnens und Zurückdrängens. Der Kampf um Anteile am Ganzen. Je mehr Ausdehnung, desto besser. Dahinter stehen die alten Geschichten von Macht und Vorherrschaft. Es ist eines der größten Paradoxien unserer Zeit: Die Vorstellung, dass man so etwas in sich bewegt-ruhendes wie „Balance“ tatsächlich erarbeiten oder gar erkämpfen kann.

Wann hört diese Notwendigkeit des irrationalen Kämpfens auf, „normal“ zu sein? Was braucht es, um diesen Gedankenknoten hinter sich zu lassen? Als erstes einmal einen ruhenden Standpunkt – ohne Eiern auf der einen, ohne Starrsinn auf der anderen Seite.

Aus dieser zarten Rotationsbewegung kann sich ein Zentrum herauskristallisieren. Darf da sein, weiter seine Kreise ziehen und wachsen. Einen eigenen Platz einnehmen in all‘ dem vielen Platz, den das Dunkel in sich birgt.