Im Garten explodiert gerade die pinkfarbene Herbstaster. Will ich heute tatsächlich etwas Reales nachmalen? Bisher drücke ich mich sehr vor gegenständlichen Darstellungen. Denn ein genaues Darstellen – das übersteigt meine Fähigkeiten. Andererseits: Würde es mir darum gehen, dann würde ich die Kamera nehmen – ein Medium, mit dem ich mich nun wirklich gut auskenne. Aber auch die Kamera heute darf nur einen Schnappschuss aus der Hüfte machen. Um die Inspiration festzuhalten. Schließlich will ich malen und nicht fotografieren. Also: Mir erlauben, einfach etwas nachzuempfinden.
Ich fühle mich ein wenig wie ein Kind: Die Freude zu spüren, einfach etwas Buntes zu machen. Und es schließt auch den Frust ein, etwas mit den Händen noch nicht so zu können, wie ich es mir gedanklich vorstellen kann. Ein sehr bekanntes „Sowohl-Als-Auch-Gefühl“. Sehr alt. Darf heute beides so nebeneinander stehen bleiben.